Pflanze | Melissa officinalis |
Familie | Lippenblütler |
Die Melisse (Melissa officinalis) ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Sie stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum, blüht von Juni bis August, kann bis zu 30 Jahre alt werden und erreicht Wuchshöhen von bis zu 90 Zentimetern. Die Pflanze kommt in freier Natur von Anatolien und den Kaukasus über Iran und Irak bis Pakistan vor, mittlerweile finden sich auch in Mitteleuropa verwilderte Bestände. Der zitronenartige Geruch, den die frischen Blätter verströmen, brachte der Pflanze auch die Bezeichnung "Zitronenmelisse" ein. Das typische Aroma verflüchtigt sich jedoch bei längerer Lagerung.
Für die Volksmedizin war Melissa officinalis in früheren Epochen nahezu unentbehrlich. Die Äbtissin Hildegard von Bingen beispielsweise schrieb ihr im 12. Jahrhundert gar die Heilkraft von 15 Kräutern zu und empfahl sie bei Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, rheumatischen Erkrankungen und Magenbeschwerden, und für den Arzt Paracelsus (1493 bis 1541) war sie der Inbegriff aller guten Kräfte der Natur: "Melisse ist von allen Dingen, welche die Erde hervorbringt, das beste Kräutlein für das Herz."
Inhaltsstoffe
Melissenblätter enthalten ätherisches Öl, das sich unter anderem aus den Substanzen Citral, Geranial, Neral und Citronellal zusammensetzt. Diese Stoffe sind für den zitronenartigen Geruch verantwortlich. Daneben kommen beta-Caryophyllen und sogenannte Lamiaceengerbstoffe wie Rosmarinsäure und Kaffeesäure vor.
Anwendung
Die Melisse ist seit geraumer Zeit als wirksame Heilpflanze bekannt. Im Vordergrund steht dabei ihre beruhigende und krampflösende Wirkung, die bei Nervosität, Schlaflosigkeit und nervösen Magenbeschwerden hilft. Die antiviralen Eigenschaften der Melisse machen sie außerdem zu einem herausragenden Heilkraut bei Lippenherpes. Als entspannendes und beruhigendes Kraut hat die Zitronenmelisse bei nervöser Unruhe, Einschlafstörungen und nervösen Magen-, Darm- und Herzbeschwerden ein wichtiges Einsatzgebiet. Die krampflösende Wirkung lindert zudem Menstruationsbeschwerden bei Frauen. Ihre blähungswidrigen und gallentreibenden Eigenschaften machen sie für Menschen, die empfindlich auf fettreiche Mahlzeiten reagieren, zu einem wichtigen Mittel bei Magen-Darm-Beschwerden. Selbst bei Erschöpfung und Überarbeitung hilft uns dieses vielseitige Kraut. Melisse eignet sich durch ihre kühlende und schmerzlindernde Wirkung ferner zum Gebrauch in einer Erste-Hilfe-Salbe bei Wunden und Insektenstichen.
Quelle: heilkraeuter.de